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Lehr- und Besichtigungsfahrt auf die Schwäbische Alb

Wenn Engel reisen, lacht der Himmel! Tja, die LandFrauen hätten sich auch über den so dringend benötigten Regen gefreut, aber so war’s auch recht. Die Schwäbische Alb im Herbst bei Sonnenschein ist immer reizvoll. Und wenn es dann das bei Ausflügen so beliebte Brezel- und Weinvesper gibt sind sich alle einig. Diesmal lockte ein Besuch bei Trigema in Burladingen.

Allen bestens bekannt als Hersteller hochwertiger Polo- und T-shirts und somit spannend für die Frauen zu erfahren, wie diese hergestellt werden. Im Hinterkopf hat man die Werbung mit dem kessen Schimpansen und dem smarten Chef. Spannend zu erfahren, ob das im Betrieb so entspannt und interessant zugeht, ob die Aussage, dass alles in Deutschland produziert wird, zutrifft.

Eine nette junge Frau empfing die Truppe und nach der Begrüßung folgte als erstes ein Film über die Firmengeschichte und einem Blick auf die Produktion. 1919 in Burladingen gegründete verfügt „Deutschlands größter Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung“ über Zweigwerke in Altshausen und Rangendingen. Beschäftigt werden 1.200 Mitarbeiter in der Stoffherstellung, Ausrüstung, Zuschneiderei/Konfektion und Druckerei/Stickerei.

Nach der Theorie kommt beim Betriebsrundgang ein Blick in die Praxis. Beeindruckend die Strickautomaten, die aus großen Garnrollen Baumwollstoffe fertigen. Die Baumwolle bezieht Trigema schon seit vielen Jahren hauptsächlich aus Griechenland. Weiter werden diese Stoffe dann in der Färberei und Bleicherei in unterschiedlichen Arbeitsschritten behandelt, um den Öko-Tex-Standards zu genügen. Vorbei an großen Bottichen, Kesseln und riesigen Stoffbahnen in den unterschiedlichsten Qualitäten und Farben geht es in die Zuschneiderei. Hier werden nach computerberechneten Schnitten die Stoffbahnen zugeschnitten. Diese Einzelteile gehen dann in die Konfektion. Hunderte von Näherinnen und auch Näher verarbeiten die Einzelteile zu T-shirts, Poloshirts und vielen anderen Sport- und Freizeitartikeln. Damit ist aber noch lange nicht Schluss. Jetzt folgt noch die Veredelung. Entweder werden die Teile bestickt (auch nach individuellen Kundenwünschen) oder bedruckt. Nach der Endkontrolle geht es zu Verpackung und Versand. Zum Abschluss der Führung gab es noch einen Blick in das moderne Großraumbüro, wo neben den Schreibtischen der Verwaltungsangestellten auch der Schreibtisch von Wolfgang Grupp, seiner Frau und ein großer Konferenztisch Platz findet. Nach einem herzlichen Dankeschön an die kompetente und sympathische Betriebsführerin ließen es sich die LandFrauen nicht nehmen, noch beim Werksverkauf in der Nähe vorbeizufahren.

Bei herrlichstem Herbstsonnenschein passt der Besuch im Restaurant Sonne bei Alb-Gold in Trochtelfingen. Eine Stärkung nach der Besichtigung in Burladingen und vor der Betriebsführung beim Nudelhersteller tut allen gut. Nudeln machen glücklich, sagt man. Spannend zu erfahren, wie die Firma Alb-Gold dies macht. An einer Wand auf etlichen großen Tafeln erfährt man die interessante Firmengeschichte. Ein Imagefilm stellt dann die Entwicklung des Unternehmens und die Produktion vor. Bevor es zur Gläsernen Produktion geht, geht es zum „Einkleiden“. Aus Hygienegründen müssen alle einen Schutzmantel und eine Haube anziehen (kicherkicher).  Spektakulär ist die Menge an frischen Eiern, die täglich verarbeitet werden. Eine Eieraufschlagmaschine fasziniert, müssen doch täglich zwischen 150.000 und 200.000 Eier aufgeschlagen und verarbeitet werden. Waren es zu Beginn der Firmengeschichte vor 50 Jahren ca. 40 kg Nudeln pro Tag, so sind es heute 60.000 kg die produziert werden. Die Sortenvielfalt kennt fast keine Grenze, es gibt fast nichts, was man nicht auch als Nudel herstellen kann. Verwendet werden hier, soweit möglich, regionale Produkte. Wobei der für die Nudeln notwendige Hartweizengrieß aus klimatischen Bedingungen zum großen Teil aus dem Süden importiert werden muss. Hartweizen, weil er optimal für Nudeln ist und der Pasta auch ohne Ei eine schöne goldgelbe Farbe verleiht. Nach der Ausformung, Trocknung und Verpackung treten die Nudelpäckchen ihre Reise in die nähere und weitere Umgebung an, sogar bis nach Amerika. Mit einem Päckle Spätzle verabschiedet sich die nette Betriebsführerin bei den Frauen, die anschließend im Shop, dem Landmarkt, im Nudelhimmel schweben bzw. im Restaurant das Gesehene bei Kaffee, Kuchen und Eis noch mal Revue passieren lassen. Unterschiedlichste Eindrücke vom Tag, ein Bilderbuch-Abendhimmel mit Vollmond als Begleiter auf der Heimfahrt. Ging die Anreise durch Tübingen und vorbei an der Burg Hohenzollern, so erscheint nun scherenschnittartig das Schloss Lichtenstein am Himmel bevor die Fahrt durch zwei neue Tunnels bei Pfullingen und Reutlingen rasch Richtung Heimat geht. Die Frauen sind sich einig: es war ein interessanter, abwechslungs- und lehrreicher Tag.